Das Wildcampen erlangt immer an mehr Bekanntschaft und sorgt bei vielen für die Lust nach dem Abenteuer. Aber welche Ausrüstung braucht man fürs Zelten in der freien Natur?
Im folgenden Artikel findest du alles, was du bei einem Wildcamping-Trip dabei haben solltest.
Über die letzten Jahre habe ich eine Menge an Erfahrung im Wildcampen gesammelt. Dabei testete ich allerlei an Equipment, das man für das Zelten in freier Natur brauchen kann. Aus meinen persönlichen Erlebnissen weiss ich genau, was man beim Wildcampen dabei haben sollte.
Rucksack
Um all deine Ausrüstung möglichst komfortabel mitzunehmen brauchst du einen guten Rucksack. Es gibt eine Menge an Rucksäcken die ihre Aufgabe zum verstauen von Material erfüllen. Doch gerade für das Zelten ist es wichtig, dass der Rucksack noch weitere tolle Funktionen hat, die dir das Leben erleichtern.
Achte darauf, dass dein Rucksack einen gepolsterten Hüftgurt hat. Dieser sorgt für einen höheren Tragekomfort und entlastet die Schultern. Für ein bis zwei Nächte in den Bergen empfehle ich einen Rucksack zwischen 45 und 55 Liter. Sobald es um mehrtägige Trekkingtouren geht, solltest du einen Rucksack um die 80 Liter wählen.
Um deine Schlafmatte und dein Zelt am Rucksack anzumachen sollte der Rucksack Schlaufen und Aussenfächer haben.
Schlafsack
Der Schlafsack sorgt dafür, dass du in der Nacht schön warm hast. Daher ist es wichtig einen qualitiativ hochwertigen Schlafsack zu kaufen, der ideal an die Wetterlage des Abenteuers angepasst ist. Gerade wenn du vor hast im Winter Zelten zu gehen, dann solltest du dir einen Schlafsack mit einer Grenztemperatur von mindestens -5 Grad Celsius wählen. Es kann lebensrettend sein auf einen hochwertigen Schlafsack zu setzen. Denn das Unterkühlungsrisiko ist nicht auszuschliessen.
Der Platz im Rucksack ist begrenzt. Achte daher darauf, dass dein Schlafsack möglichst klein verpackt werden kann. Auch ein geringes Gewicht ist von Vorteil. Umso leichter dein Schlafsack, desto weniger Gewicht musst du mitschleppen.
Zelt
Das Zelt ist in den Bergen wie dein Dach über dem Kopf. Es schützt dich von Wind und Wetter. Wenn es regnet kann ein Zelt dir einen trockenen und geschützten Unterschlupf bieten. Deshalb empfehle ich ein Zelt mit einer hohen Wassersäule. So dass auch mehrere Tag im Regen kein Problem sind.
Da ich meistens zu Zweit unterwegs bin, benutze ich ein 2-Personen Zelt. Wenn du mal zu viert Zelten gehen möchtest, empfiehlt es sich mehr zwei 2-Personen Zelte mitzunehmen, als ein grosses 4-Personen Zelt. Denn ein 4-Personen Zelt wiegt deutlich mehr und ist komplexer im Aufbau.
Meine beste Erfahrung habe ich bis jetzt mit den Zelten von MSR gemacht. Ich persönlich nutze im Moment das MSR Zoic 2-Personen Zelt. Es ist leicht, robust und eignet sich perfekt für den Frühling, Sommer und Herbst. Auch das Wintercamping ist mit dem MSR Zoic möglich, erfordert jedoch einen guten Schlafsack und eine gute Schlafmatte.
Schlafmatte
Schlafmatten sind essentiell für das Wildcampen und gehören zur Grundausstattung jeder Campingausrüstung. Nebst einer bequemen Unterlage dient eine Schlafmatte als Schutz vor kaltem und unebenem Untergrund. Ich persönlich nutze die SYNMAT UL Schlafmatte von Exped. Die Schlafmatte ist ultraleicht, kompakt im Verpacken und sehr bequem. Die SYNMAT UL muss nicht aussen am Rucksack zusammengerollt angemacht werden, sondern kann ganz einfach auf ein Packvolumen von 1.7 Litern im Rucksack verstaut werden.
Kocher
Um in den Bergen auch ein leckeres Nachtessen zu geniessen empfehle ich dir einen Campingkocher zu besorgen. Am besten eignet sich hierfür ein Gaskocher. Je nach dem was du kochen möchtest, ist ein herkömmlicher Gaskocher oder ein Jetboil für dich geeignet. Wenn du nur Wasser aufkochen möchtest, lohnt es sich einen Jetboil anzuschaffen. Ein Jetboil wie der MSR Windburner, den ich selbst benutze, kann dir einen Liter Wasser innert 4.5 Minuten aufkochen.
Falls du aber doch lieber ein grösseres Nachtessen auf der Pfanne zubereiten möchtest, empfiehlt sich ein normaler Gaskocher mit einem Topf oder einer Pfanne. Meine besten Erfahrungen habe ich mit MSR-Gaskochern gemacht.
Um mein Nachtessen in den Bergen zu verzehren benutze ich am liebsten flach zusammenfaltbare Teller oder Schüsseln, die sehr platzsparend sind im Rucksack. Ich selber verwende die Produkte, auch Besteck, von Sea To Summit.
Nahrung und Snacks
Nach einem anstrengenden Tag in den Bergen geniesse ich gerne ein warmes nährstoffreiches Nachtessen. Meistens nimm ich Trailfood von Trek’n’Eat, Real Turmat oder ähnlichen Herstellern. Der Vorteil des Trailfoods ist, dass ich nebst dem Jetboil und Wasser nichts anderes zum Kochen brauche. Essen kann ich auch direkt aus dem Beutel. Zudem sind hochwertige Trailfoods extrem Nährstoffreich und sorgen dafür, dass du auch in den Bergen hochwertig isst.
Zum Wandern nimm ich verschiedene Snacks mit. Diverse Riegel, Obst & Gemüse, Nüsse oder ein Stück Schweizer Käse. Zum Morgenessen gibt es meistens etwas Käse mit Brot oder auch Porrige mit Honig. Zum Aufwachen machen wir uns auch Kaffe oder einen warmen Tee.
Und das wichtigste auf der Wanderung ist genügend Wasser. Achte darauf, dass du mehr als genug Wasser für dein Abenteuer dabei hast. Es kommt vor, dass die Wanderung strenger ist, als du dir das gedacht hast und du am Gipfel angekommen nichts mehr zu trinken hast. Wenn du weisst, dass du an Brunnen, Bächen oder Quellen vorbeikommst, kannst du deine Flaschen wieder mit frischem Bergwasser auffüllen.
Notfall- und Herstehilfekit
In den Bergen weiss man nie was auf einen zukommt. Ein kleiner Ausrutscher kann schnell zu einer Verletzung führen. Deshalb habe ich oder jemand aus der Gruppe mit der ich Zelten gehe immer ein Herstehilfekit im Rucksack. Das Kit beinhaltet Pflaster, Verband, Desinfektionstücher, eine Schere und einige weitere nützliche Dinge. Zusätzlich trage ich immer ein Schweizer Taschenmesser bei mir. Dieses beinhaltet eine Holzsäge, einen Flaschenöffner, einen Dosenöffner, zwei Schraubendreher, eine grosse Klinge und eine Pinzette. Alle diese Werkzeuge kann ich in gewissen Situationen einsetzen. Halt eben ein praktisches Schweizer Taschenmesser.
Weitere nützliche Tipps fürs Wildcampen
Respektiere die Natur!
In immer mehr Ortschaften wird das Wildcampen untersagt. In den meisten Fällen weil die Natur zu wenig respektiert wurde. Hinterlassene Abfälle, Fäkalien und selbstgebaute Feuerstellen von Wildcampern sorgen dazu, dass Zelten in der freien Natur nicht gerne gesehen wird. Darum appelliere ich an dich, die Natur mit Respekt zu behandeln.
Nimm deinen Abfall wieder mit nach Hause, suche dir eine öffentliche Toilette, und koche dein Essen in einem Gaskocher.
Auch du möchtest ein schönes Plätzchen sauber antreffen. Also hinterlasse es dem nächsten auch wieder so. 😁
Wasser aufkochen, falls du kalt hast.
In höheren Lagen kann es schnell mal kalt werden in der Nacht. Ein guter Trick, damit du es im Schlafsack warm und kuschlig hast, ist es eine Bettflasche in den Schlafsack zu nehmen.
Koche hierzu vor dem Schlafengehen etwas Wasser und fülle es in eine Flasche ab. (Die Flasche sollte nicht schmelzen.)
Nimm die warme Wasserflasche nun mit in den Schlafsack und lege sie ganz nach unten zu den Füssen.
Die einfache Bettflasche wärmt deinen Schlafsack die Nacht über von innen auf.
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